Fats
and his Cats
Fats and his Cats zogen das Publikum in ihren Bann und hatten die Tanzbeine der Halbstarken elektrisiert.
Am 5. Oktober 1990 verstarb einer der wirklich großen Musiker der Frankfurter und Hanauer Szene: Otto Ortwein, Bandleader von „Fats and his Cats“.
Wenn Otto mit seinen Cats loslegte, egal, ob im „St. Pauli“ in der Münchener Straße dem Frankfurter Bahnhofsviertel oder in der Hanauer „Charlie-Star-Bar losfetzten und Rock’n’Roll vom Feinsten den überwiegend jugendlichen Fans servierten, wenn sie ihre eigenen Titel oder umgestrickte Hits anderer Rock’n’Roll-Stars mit großer Lautstärke, aber mit dem richtigen Feeling in die Mikrofone röhrten.
Oder ob sie in der „Jolly-Bar“ die Tanzbeine der Halbstarken elektrisierten. Die Band war in der deutschen Landschaft eine Ausnahmeerscheinung.
„Fats“ Otto Ortwein wurde am 5. Januar in Duisburg geboren.
Für GI’s und Fräuleins
Im Frankfurter Raum kamen amerikanische Soldaten in ihren Clubs in den Genuss,die Band zu sehen und zu hören. Anfangs nannten sie sich die „Hit-Cats“, und spielten für die GI’s und ihre Fräuleins wilden Rock’n’Roll und Fummelblues.
Bekannt wurde Fats auch für seine unnachahmlichen Titel von Fats Domino , Ray Charles und vor allem von Louis Prima. Fats brachte auch Rhythm & Blues und Honky-Tonk-Jump-Rock und natürlich den guten alten New Orleans-Sound.
Ab dem Jahre 1957 nannten sie sich nunmehr „Fats and his Cats“. Jetzt kamen sie öfters ins Frankfurter „St. Pauli“, was schließlich ihr Stammlokal wurde. Trotz der vielen anderen englischen oder hauptsächlich indonesischen Gruppen konnten sich Fats immer wieder gut behaupten.
Fats hatte nur eine ernst zunehmende Konkurrenz die Tielman-Brothers, eine Indo-Gruppe. Beide Bands hatten in und um Frankfurt ihr Stammpublikum, das sich allerdings nicht ins Gehege kam. Während die „Katzen“ von Otto Ortwein mehr die Halbstarken und Teenager anmachten , pilgerten zu den Auftritten von Andy Tielman und seinen Brüdern überwiegend die Halbwelt, leichte Mädchen und mittelschwere Jungs. Fats spielte mit seiner Band in Hanau in der Jolly und in der Eden-Bar. Sie gastierten im Liverpool Berlin oder auch im Star-Club Gelsenkirchen. Im berühmten Hamburger Star-Club waren sie sogar die Hausband und bekamen auch die beste Garage aller deutschen Gruppen.Hier dürften sie im März 63 Johnny Kidd, Brenda Lee und Fats Domino begleiten. Beim legendären Berliner Waldbühne-Konzert am 30./31.5.64 spielten sie mit Little Richard, Bill Halley and the Comats. Auch folgten Auftritte in der Ostseehalle mit Lee Curtis, King Size Taylor und den Rattles. 1965 traten sie im Münchner Zirkus-Krone mit Lee Curtis, Tony Sheridan, Drafi Deutscher und Paul Würges auf. Auch wurden Sie in der Sendung „Musik aus Studio B“ von Chris Howland verpflichtet. Die letzten grossen Auftritt hatten sie 1981 in der Dortmunder Westfalen Halle, bei der ersten deutschen Rock and Roll Nacht. Gerd Böttcher, Ted Herold, Tommy Kent und Harry Glück waren auch mit Fats aufgetreten. Auch als Begleitband für Hank Snow, Johnny Ray, Ted Herold wurden sie gebucht.
1962 meldete sich Bernhard Mikulski und brachte zwei Singles auf den Labels Carina und Linda heraus. Als Mikulski Chef von CBS-Deutschland wurde, hatte er auch Fats in sein Programm übernommen. Es enstanden auf CBS die ersten Singles, EP’s und LP’s.
Auf Schallplatten durfte er den Peppermint-Lounge und Twist-König Joey Dee aus New York, sowie die Jazzsängerin Inge Brandenburg und „Eisprinzessin“ Marika Kilius begleiten..
Der Musikstil blieb, auch wenn die Besetzung öfters wechselte. Bis zu seinem Tode im Jahre 1990 waren „Fats and his Cats“ immerhin über 15mal im Monat aufgetreten. Die Fans mochten sie als fetziger Botschafter des Rock’n’Roll,die Musik und den harten Rhythmus vor allem im Bauch hatten.
Von Fats and his Cats sind folgende Schallplatten und CD’s veröffentlicht worden:
Carina 103 – Hello/Gigolo
Linda 136 – Mr.Domino/Tick-Tack
CBS 1298 – Our Slop is here to stay/My Hully Gully Baby
CBS 1299 – Last Night/Mary Ann
CBS 1431 – Happy Birthday/Ich wünsch Dir zum Geburtstag
CBS 1471 – Lazy Lady/I love you my Darling
CBS 1558 – You done me wrong/Sweet little Sixteen
CBS 1640 – Die hübschen Girls aus Germany/Komm zu mir
CBS 1865 – Ring Dang Dog/You gotta move
CBS 1870 – Schade um die schönen Damen/Really Happy
CBS 2166 – Morgen nehme ich Dein Foto von der Wand/
Hey Baby (Inge Brandenburg)
CBS 2217 – Ruh Dich Mal aus bei mir/
Du lässt mich nicht erlein (Brandenburg)
CBS 2397 – N ur noch einmal nach Haus/So weit
CBS 3279 – Lautlosse Schatten/Vorbei die Tage
CBS 287780 – Slop with me/Well Alright
WBLCB 21467 – Mr.DJ./Fan vom guten alten Rock and Roll
Joey Dee with Fats and his Cats
Roulette 4413 – NO NO – Immer wieder
Marika Kilius with Fats and his Cats
CBS 21001 – Erst kam ein verliebter Blick/Himmelblaue Rosen
WPL LB 21510 – Schau in den Spiegel/Domino Zeit -1982
EP
CBS 5831 – All of Me
LP
CBS 82000 – At the STAR CLUB Hamburg
Ri –CBS 53253 -“-
CBS 62342 – Dance Party
CBS 62414 – Fat Beat
CBS 63327 – Let’s Rock and Roll Again
WPL 576982 – Hallo Mr.DJ aus 1981
Zyx 20030 – On the Road Again
Biton Bit- 2105 – “Live” aus 1985
Zyx 20030 – On the Road Again aus 1983
CD
Bear Family BCD 15590 – Die Singles 1962-1968
-“- BCD 15796 – Dance Party
ZYX 10063-2 – On the Road Again
Bandmitglieder
Otto “Fats” Ortwein (Bass,Trompete) Herbert Zimmer (Sax) Arthur Frohwein (Sax) Horst Müller (Sax) Heinz Kübler (Sax)
Hermann Bärsch (Sax) Paul Buchmann (Sax) Frank Jäger (Trompete) Ferry Radics (Gitarre) Thomas Ortwein (Gitarre)
Norbert Henss (Piano) Werner Sandhof (Piano) Arno Neumann (Schlagzeug) Paul Flanz (Schlagzeug) Walter Spangenberg (Schlagzeug)
on Youtube:
Wann traten "Fats & his cats" im Starclub Hamburg auf ?
AntwortenLöschenKann mir jemand sagen ob Walter Spangenberg der Schlagzeuger noch lebt, er ist der Patenonkel meines Mannes.
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