Mit Manny Herrmann ist einer der wirklich großen Hanauer Musiker am 26.1.2011 verstorben.
Manny Herrmann hatte mit seiner Band „Tumbling Dice” seine ersten Auftritte in der Krone
(Hanau-Mittelbuchen) . Die Blues-Rock-Formation war neben „Orange Peel” die erfolgreichste Hanauer Band in den 70ern und eine der wenigen die bundesweit bekannt geworden sind. Wer sie hören wollte, musste allerdings die Grenzen der Stadt verlassen. Denn in Hanau haben „Tumbling Dice” nur ganze zwei Mal gespielt: ein Auftritt in der „Krone”, einer in der Stadthalle.
Ihre Karriere hat die Band Anfang der 70er Jahre dann auch nicht in Hanau, sondern in Frankfurt gestartet. Ihr erstes Konzert in der Mainmetropole gaben „Tumbling Dice” im „Birdland”, ihr zweites im „Sinkkasten”. „Die Bude war gerammelt voll”, erinnert sich Herrmann, „400 Leute haben sogar noch auf der Straße gestanden. Die Show war gut, und in allen Zeitungen bekamen wir tolle Kritiken.” Von da an ging es für „Tumbling Dice” rapide bergauf. Dem „Sinkkasten” blieben die Musiker treu: Mindestens dreimal im Jahr hat die Band fortan dort gespielt. „Tumbling Dice” waren so erfolgreich, dass die Mitglieder von der Musik leben konnten.
Manny Herrmann, der seine ersten Erfahrungen als 16jähriger in einer Großauheimer Combo sammelte,. 1971 wurde Trumbling Dice gegründet. Mit seinem Vorbild Mick Jagger teilt Sänger Manny Herrmann die Flexibilität, hart und laut bis leise und emotional, aber nie auch nur ein bisschen brav.” Die Formation um Frontmann Manny “Red Rooster” Herrmann spielt ihren rockigen Rhythm’n'Blues schon seit einer halben Ewigkeit, tourte bereits mit Anne Haigis und stand mit US-Stars wie Mitch Ryder, den Tremeloes oder auch den Troggs und Hermans Hermits auf der selben Bühne. Anfangs hat die fünfköpfige Formation vor allem Rhythm & Blues-Songs von Chuck Berry & Co. gespielt, später vorwiegend eigene Kompositionen. Bald schon erfüllten „Tumbling Dice” sämtliche Klischees vom wüsten Musikerleben. Exzesse aller Art fanden Mitte der 70er Jahre ihren Höhepunkt, als der Gitarrist der Band vollgepumpt mit Drogen tot in seinem Jaguar aufgefunden wurde. „Das war ein Wendepunkt für uns, mit gewissen Dingen aufzuhören. Da wussten wir, dass wir es nicht mehr so weit treiben durften”, sagt Herrmann.
1978/1979 hatte die Band ihren Zenit erreicht, als sie die LP „Midnight Roses” aufnahm. „Ich habe es genossen, diese Platte zu machen”, schwärmt der Sänger noch heute, „das war der größte Spaß, den ich hatte.” Nie, sagt er, hätte er geglaubt, „dass das einmal so ausartet mit dem Erfolg. Irgendwie habe ich anfangs nur geglaubt, wir spielen halt ein bisschen.”Mit ihren Gästen Anne Haigis (voc) und dem Top-Saxofonisten Büdi Siebert streuten sie ihre MIDNIGHT ROSES aus, adressiert ins ignorante Niemandsland.
„Unglaublich und unglaublich Klasse – Sieht aus wie Mick Jagger, klingt wie Mick Jagger: Manny the Taxman – Stanzels gefühlvolles Spiel wird auch weiterhin das Maß aller Dinge sein” Dafür blieb Manny Herrmann in „kleiner Besetzung“ ein musikalischer Lokalmatador der Goldschmiedestadt, Auftritte wie etwa 1984 in der „Fotogalerie“ im Schloss Philippsruhe mit „Tequila Flight“ gehören zu den Highlights jener Jahre. Es folgten leider nur noch gelegenliche Auftritte. Manny Herrmann arbeitete bis kurz vor seinem Tod als Taxifahrer, er wurde 56 Jahre alt.
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